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Juli 1999

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The Message

Zwei Trainer bestraft

Am 13. Juli 1999 wurden vom Ordnungsausschuß des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen zwei Fälle verhandelt, die die Trainer Hubertus Fanelsa bzw. Michael Blau betrafen.
In der Presse-Mitteilung des Direktoriums heißt es dazu wörtlich:

"Dem Berufstrainer Hubertus Fanelsa (55) aus Bremen wird die Trainerlizenz für die Dauer von 8 Monaten entzogen. Die Entziehung wird für die Dauer von 3 Jahren zur Bewährung ausgesetzt. Außerdem hat er eine Geldbuße in Höhe von DM 8000 an das Direktorium zu zahlen.
Dem Bremer Trainer war im wesentlichen vorgeworfen worden, seit dem Jahre 1997 von ihm trainierten Pferden in insgesamt fünf Fällen Vorteil dadurch verschafft zu haben, in dem er diese Pferde mit weniger Gewicht als dem vorgeschriebenen am Rennen hat teilnehmen lassen. Das fehlende Gewicht war den Reitern nach dem Rennen, aber vor dem Zurückwiegen wieder zugesteckt worden. Dadurch ist der Tatbestand des Betruges im Rennsport erfüllt worden.
Trainer Fanelsa ließ zu Verhandliungsbeginn durch seinen anwaltlichen Vertreter, Rechtsanwalt Lutz Lehmann aus Halle/Saale, erklären, daß alle ihm gemachten Vorwürfe zutreffend sind und er insoweit voll geständig sei. Durch dieses umfassende Geständnis zu Verhandlungsbeginn sah sich der Ordnungsausschuß unter Zurückstellung erheblicher Bedenken in die Lage versetzt, von einer angesichts der Schwere der Vorwürfe an sich gebotenen Lizenzentziehung ohne Bawährung abzusehen und dem Trainer zu ermöglichen, unter Auflagen weiterhin seinem Beruf nachzugehen. Der Ordnungsausschuß folgte damit der bisherigen Linie der Verbandsrechtsprechung, rückhaltlose und von Reue geprägte Geständnisse strafmildernd in Anschlag zu bringen.

In einem weiteren Verfahren wurde dem Besitzertrainer Michael Blau (49) aus Gelsenkirchen wegen Verstoßes gegen die Doping-Bestimmungen die Trainerlizenz für die Dauer von 3 Monaten entzogen. Die Entziehung wurde für die Dauer von 2 Jahren zur Bewährung ausgesetzt. Außerdem hat Herr Blau eine Geldbuße in Höhe von insgesamt 1500 DM an das Direktorium zu zahlen.
Bei dem von Besitzertrainer Blau trainierten Pferd Lady in Red wurde in einer Dopingprobe, die im Anschluß an den Sieg des Pferdes am 21. 2. 1999 in Neuss entnommen wurde, ein unerlaubtes Mittel entdeckt."

Hubertus Fanelsa war neben der Manipulation (1997 zweimal in Leipzig und 1998 in Quakenbrück, Bad Harzburg sowie Dresden) auch vorgeworfen worden, er habe einen Zeugen zur Falschaussage angestiftet. Das Urteil des Ordnungsausschusses (Vorsitz Bernd Neunzig, Beisitzer Heinz Harzheim und Trainer Peter Lautner) im Fall Fanelsa fiel nicht einstimmig aus.

Punkte sammeln leichtgemacht?
Die Weltmeisterschaft der Galopper ist bereits vor ihrem Beginn in den Schlagzeilen. Oder doch nach ihrem Beginn? Das erste Rennen der neunteiligen Serie ist nämlich einfach vorverlegt worden - so wie wenn man das Pferd, das als erstes den Aufgalopp absolviert, gleich zum Sieger erklärt, ohne das eigentliche Rennen zu starten.
Anstelle der King George VI and Queen Elizabeth II Stakes am 24. Juli in Ascot wurde nun der schon im März entschiedene Dubai World Cup zum ersten Lauf der "World Racing Championship" erklärt. Somit gibt es auch schon einen Punktestand, bei dem Almutawakel (12) vor Malek (6), Victory Gallop (4), Central Park (3), Daylami (2) und dem mittlerweile pensionierten Silver Charm (1) führt. Jockey Richard Hills und Besitzer Hamdan al Maktoum führen durch Almutawakel ihre jeweiligen Kategorien an, bei den Trainern hat Saeed bin Suroor, der Betreuer von Almutawakel, Central Park und Daylami, mit 17 Punkten die klare Führung. Nicht uninteressant: bin Suroor ist der "Haustrainer" des Maktoum-Clans, dem neben hunderten von Rennpferden auch die Fluglinie Emirates Airlines gehört - von dieser wird die Galopper-Weltmeisterschaft gesponsert. Ein Schelm, der dabei Böses wähnt...

Kurz notiert
Die verzocktesten Menschen der Welt leben in Australien. Eine australische Behörde hat einen Bericht über die "Australian Gambling Industries", also die Glücksspiel-Branche veranlaßt, wobei folgende Entdeckungen gemacht wurden:

  • In der Glücksspiel-Branche (Pferdewetten, Casinos, Lotterie...) werden jährlich 80.000.000.000 (achtzig Milliarden) australische Dollar umgesetzt, das ist mehr, als die Australier jedes Jahr für Haushaltsgeräte ausgeben
  • Ein Australier verspielt durchschnittlich 800 Dollar im Jahr
  • Steuereinnahmen aus Glücksspielen machen im Schnitt 12% der Gesamteinnahmen der australischen Staaten aus
  • 21 % aller Geldspielautomaten der Welt stehen in Australien
  • Gut ein Fünfzigstel aller erwachsenen Australier wird als spielsüchtig eingestuft
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letzte Änderung: 15. Juli 1999 © Turfkönig - the virtual gaucho - Maike Hanneck
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