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Presse-Stimmen
zum Derby
Waren Sie beim Derby? Dann trauen Sie Ihren Augen - und sonst
nichts und niemandem. Was deutschsprachige Zeitungen über
den Ausgang des Derbys schreiben, ist zwar interessant, gut
geschrieben, dramatisch... aber ziemlich widersprüchlich.
(Die gesammelten Ausschnitte stammen alle vom 5. Juli 1999)
Eine hübsche Ente zum Beginn beim "Spiegel":
Nichts zu bestellen hatten die Favoriten: Sumitas belegte
nur den fünften Platz, Mukhalif wurde Letzter.
Der "Spiegel" zum Werdegang von
Belenus:
Das Turf-Syndikat um Manager Manfred Hofer hatte Belenus erst
vor fünf Wochen für 300.000 erworben, allein 768.000
Mark hat er nach zwei Starts und zwei Siegen jetzt verdient,
seinen Wert auf siebenstellige Dimensionen gesteigert.
Dasselbe Thema mit anderen Zahlen bei der
"dpa":
Nach dem Derby lagen sich Ex-Jockey Manfred Hofer, Fußball-Nationalspieler
Dietmar Hamann und Eishockey-As Thomas Brandl in den Armen.
Denn alle drei zählen zur Besitzergemeinschaft des Turf
Syndikat 99, das Hofer ins Leben gerufen hat. Für 300
000 Mark hatte er Derbysieger Belenus erst vor etwa drei Wochen
von Vorbesitzer Frank Feldmann (Attendorn/Sauerland) gekauft.
Nun kassierte die Besitzergemeinschaft ein Preisgeld von 658
800 Mark.
Nochmal Zahlen, diesmal vom "Hamburger Abendblatt":
Manfred Hofer hat Belenus erst vor etwa drei Wochen für
350 000 Mark von Vorbesitzer Frank Feldmann (Attendorn/Sauerland)
gekauft.
Zu der Zeit des Rennens die "Neue Zürcher
Zeitung":
Der Hengst bewies damit ein grosses Kämpferherz und sehr
gute Klasse. Immerhin wurde das Derby auch in 2:25,81 gelaufen,
der zweitschnellsten in Deutschland je erzielten Zeit über
2400 m.
Gleich Deutschlandrekord wittert dagegen die "Stuttgarter
Zeitung":
Das beweist auch die Rekordzeit von 2:25,81 Minuten, die schnellste,
die jemals in Deutschland gemessen wurde.
"Hamburger Morgenpost" über
Belenus´ Besitzer:
Brandl gehört
zu den "Glorreichen 19" Besitzern des Galopp-Syndikats,
denen Belenus gehört.
Der Kölner "Express" dazu:
Das neue Wunderpferd
des deutschen Turfs, das gestern mit Jockey Kevin Darley überraschend
das Deutsche Derby in Hamburg-Horn gewann, gehört 18
Besitzern.
Über das Turf-Syndikat 99 aus dem "Hamburger
Abendblatt":
Sie alle zahlten je 20 000 Mark pro Anteil zuzüglich
7000 Mark Hafer- und Trainingsgeld pro Jahr.
Hofers Kommentar zu diesen Zahlen, abgedruckt
im "Hamburger Abendblatt":
"Ich freue mich, daß ich dazu beitragen konnte, daß
nicht nur die reichen Leute einen Derby-Sieger im Stall haben,
sondern daß auch einmal kleinere Besitzer hier stehen
dürfen und gefeiert werden"
Die "Berliner Zeitung" reduziert das Turf-Syndikat
auf drei Mitglieder:
Den Favoriten Flamingo Road (Andrasch Starke) und Sumitas
(Andreas Suborics) blieben die Plätze drei und fünf – zur
Freude des Fußball-Nationalspielers Dietmar Hamann, des Eishockeyspielers
Thomas Brandl sowie des ehemaligen Jockeys Manfred Hofer:
Die drei kassierten als Besitzergemeinschaft des Siegpferds
Belenus ein sattes Preisgeld von 658 800 Mark. Schön
für Hamann, der wegen Kritik an seinem Verein Newcastle United
jüngst rund 100 000 Mark Strafe zahlen mußte.
Noch einfacher geht das in einer Überschrift
der "Stuttgarter Zeitung":
Hamann gewinnt mit Belenus
Der Kölner Express über Andreas
Wöhler:
Trainer Andreas Wöhler
hatte es im Gefühl: "Ich habe Belenus morgens noch als
guten Tip verkauft. Die ganze Woche hatten wir nichts gewonnen,
es mußte heute einfach klappen."
Dazu meint die "Stuttgarter Zeitung":
Auch Andreas Wöhler hätte sich vorher wie sein Jockey Boschert
für Silvano entschieden.
Dennoch titelt sie:
Aufs richtige Pferd gesetzt
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