Schon drei Fälle von Negativ-Doping
Im deutschen Galopprennsport werden derzeit mindestens drei Fälle von Negativ-Doping verfolgt, bei dem Favoriten mit dem Beruhigungsmittel Chlorpromazin "ausgeschaltet" wurden. Es handelt sich um die Pferde Constancy (21.2.), Oligos (14.3.) und Swift Sovereign (5.4.). Lesen Sie den Doping-Bericht.

Hannover: Gastboxen abgebrannt
Am Osterwochenende sind in Hannover zwei Stallgebäude (70 Boxen) abgebrannt. Pferde kamen nicht zu Schaden, da die Boxen nicht belegt waren, allerdings verletzte sich einer der 100 Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten. Der finanzielle Verlust für den Rennverein ist allerdings hoch: Auf 300.000 bis 500.000 DM wurde er von Klaus Rosenzweig, dem Stadtdirektor und Vorstandsmitglied des Rennvereins, geschätzt. Da die Brandursache noch nicht feststeht, hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen.

Galopp goes international
Es wird sie geben: Die Weltmeisterschaft für den Galopprennsport ab dem Jahr 2000. Zusätzlich zum geplanten Ablauf (wir berichteten) soll jetzt auch ein Rennen in Deutschland als Qualifizierungslauf gelten, nämlich der Große Preis von Baden. Ebenso wird der Hong Kong Cup, von dem wir weiter unten berichten, dazugehören.
Ein Problem wird sein, Amerikaner in Europa an den Start zu bekommen. Bislang haben nur wenige außer-europäische Pferde den Sprung gewagt: Fourstars Allstar, Sieger der Irish 2000 Guineas 1991, und im Vorjahr die sensationellen Japaner Seeking the Pearl und Taiki Shuttle sind die erfolgreichsten unter ihnen. Die Amerikaner werden vor allem abgeschreckt von der Relation zwischen zu gewinnendem Geldpreis und der Stärke der Konkurrenz. Bei dem Bonus, den die Anheuser-Busch-Brauerei auslobt, könnte aber auch ein Amerikaner nach Europa reisen: eine Million Dollar gibt es für den Sieger im irischen Derby 2000, wenn er zuvor entweder das Kentucky Derby, das Epsom Derby oder das französische Pendant, den Prix du Jockey-Club, gewonnen hat. Kein Ding der Unmöglichkeit: Dream Well, Old Vic, Commander In Chief, Generous, Kahyasi und Shahrastani haben solch ein Doppel schon geschafft. Aber noch nie ist ein Kentucky-Derby-Sieger im irischen Derby gelaufen.

Hong Kong International: Veränderungen
Der Hong Kong Jockey Club unter Leitung von Winfried Engelbrecht-Bresges will das internationale Meeting im Dezember noch attraktiver machen. Wie in einem Bericht der South China Morning Post zu lesen war, sollen zukünftig - ab der nächsten Saison - vier Rennen ausgetrgen werden: Hong Kong Vase (Distanz bleibt 2400 Meter), Hong Kong Bowl (wird 1600 Meter und in Hong Kong Mile umbenannt), der neugeschaffene Hong Kong Sprint (1000 Meter), der das höchstdotierte Ein-Kilometer-Rennen der Welt werden soll, und das Sahnehäubchen im Sortiment, der Hong Kong Cup (ehemals International Cup), der über 2000 Meter führen wird statt wie bisher 1800 Meter. Zudem will man versuchen, den Rennen langfristig den Gruppe-I-Status zu beschaffen. Das ganz hohe Ziel des Hong Kong Jockey Club ist es, dem Breeders´ Cup den Rang abzulaufen. Schließlich sei ein Start in den USA für europäische Pferde sehr teuer, und die Gastgeber seien durch ihre "liberale Dopingpolitik" (Lasix und Clenbuterol) im Vorteil gegenüber den Gästen. Wie man das auch sieht, der Galopprenn-Rausch der Hong-Kong-Chinesen ist nicht zu bremsen.

Zocker-Weltmeisterschaft
Wer sich für einen guten Wetter hält, kann sich und der Welt beweisen, daß er der Beste ist. Teilnahmebedingungen für die inoffizielle Weltmeisterschaft der Zocker in Hollywood Park vom 25. bid 27. Juli: Teilnahmegebühr 10.000 US$. Mitzubringendes Wettbudget: 20.000 US$. Sie dürfen das, was davon übrigbleibt, immerhin behalten. Wenn etwas übrigbleibt. 100 Teilnehmer. Sie benutzen Ihr Wettbudget, um bei den Rennen in Hollywood Park oder den live übertragenen Rennen soviel wie möglich Profit zu machen. Wer nach den drei Tagen den höchsten Gewinn gemacht hat, bekommt den Preis. Gewinnsumme für den Sieger: 600.000 Dollar.

Wichtiges in Kürze
... Wieso machen Sie sich eigentlich noch Gedanken über Formen oder Bodenbeschaffenheit, wenn Sie wetten? Die Saarbrücker Zeitung bringt die Oster-Rennen in Saarbrücken auf den Punkt: "...wer gestern jeweils auf das Pferd mit der Nummer fünf als Sieger wettete, der konnte sich viermal seinen Gewinn auszahlen lassen", wird berichtet. In zwölf Rennen wohlgemerkt - Traber und Araber waren auch dabei. Wir haben es doch immer gewußt: Eigentlich sind Pferderennen nichts anderes als Lotto. Oder wie hieß das gleich? Top 6... ... Wett-Kuriosum in Mülheim am 27. März: Im Preis vom Forstbachtal starteten nur drei Pferde, und die Quote der Zweierwette war identisch mit der Siegquote. Beide zahlten 14:10. Auf den Einlauf Gwen Torrence-Prairie Lilli-Parisiana gab es 18:10 ... In Hannover wurden zum ersten Mal vier Platzwetten ausgezahlt. Der hannoversche Rennverein hat hierzu eine Sonder-Genehmigung, in Rennen mit mindestens 12 Startern auch für das viertplazierte Pferd eine Quote zu ermitteln. Im Ausgleich II, dem Lotto-am-Samstag-Preis, gab es für die Wetter von Royal Abound, Ogilvy, Novize und San Benito Geld ... die neue Bult geht auch sonst neue Wege: Sehen Sie sich einmal die Website des Hannoverschen Rennvereins (www.neuebult.com) an. Dort erhalten Sie Programme, können die Chancen der Starter mit anderen Benutzern in einem Forum diskutieren und auch die Ergebnisse anschließend abrufen. Der einzig wahre Internet-Auftritt eines deutschen Rennvereins ... Umsatz-Entwicklung bei der Telewette - aus einer Presse-Mitteilung vom Direktorium: "Wetteinsätze von 15 Millionen DM wanderten im vergangenen Jahr über die Konten der Telewette. Rekord! In der neuen Saison geht die Post noch toller ab: nach elf Wochen summiert sich bei der Telewette ein Umsatzplus von fast 25 Prozent!" ...