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Januar 2000

Pferdewetten in Deutschland:
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Wetten in der Kneipe um die Ecke: TipOn

Wer heute auf deutsche Galopprennen wetten will, muß auf die Rennbahn gehen, zum Buchmacher oder zu einer der wenigen Rennvereins-Wettannahmen gehen, insgesamt weniger als 200 Orte, an denen man wetten kann. Das bedeutet, daß sich im Durchschnitt 400.000 Bundesbürger eine Wettannahmestelle teilen müssen.

Kein Wunder, daß ein so gut verstecktes Angebot nicht die breite Masse erreicht. Aber nicht allein der geplante Ausbau auf 400 (in diesem Jahr) bis 2500 (in vier Jahren) Wettannahmen soll Abhilfe schaffen. Vielmehr handelt es sich auch noch eine Umkehrung des Konzepts: Nicht der Zocker soll zum Wettschalter gehen, sondern der Wettschalter zum Zocker. Das heißt:

Es sollen keine Wettlokale neugegründet werden. "Wir möchten die Menschen bedienen, wo sie ohnehin schon sind", sagte Dr. Giorgio Sandi, der Generaldirektor von SISAL. Bereits existierende Bars, Bistros und Tabakwarengeschäfte sollen zu points of sale werden. Ähnlich wie die zahlreichen PMU-Cafés in Frankreich, ganz normale Bistros, in einer Ecke ein Tresen mit der Paris-Turf, einem Monitor und ausliegenden Wettscheinen (nicht zu vergessen die zahlreichen Broschüren, die das Wetten erläutern). Dort sitzen Studenten, Hausfrauen und Angestellte in ihrer Mittagspause, die zwischen Croissant und Café au Lait auch ab und zu für ein paar Francs wetten. In Italien hat SISAL ungefähr 18.000 solcher Annahmestellen eingerichtet. Das deutsche Pendant dazu soll unter dem Namen TipOn bekannt werden.

Die Idee dieses "Shop-in-Shop" genannten Systems ist es, das Stammpublikum der Wirtschaft für Pferderennen zu begeistern und ans Wetten heranzuführen, und dem Wirt die Möglichkeit zu geben, durch die Provision (die noch nicht feststeht, aber bei ungefähr 5% liegen soll ) mit diesem Zusatz-Service etwas zu verdienen. Folgendes erhält der Wirt an Equipment: einen Anschluß an das Datensystem der SAB, eine Ticket-Maschine, über die die Wetten abgewickelt werden, und Empfangs- und Wiedergabe-Geräte für Champions TV, den firmeneigenen Fernsehsender, auf dem hauptsächlich Rennen live übertragen werden sollen, und auch andere Glücksspiel-Themen behandelt werden. Piero Orlando, der Manager der SAB, bezeichnete den Wert dieser Geräte "zwischen 35.000 und 40.000 DM". Auf die Frage hin, wer das denn bezahlen sollte, sagte er: "Der Großteil dieser Investition wird von der Organisation [SAB] getragen. Wir möchten nicht, daß der Wirt die Ausrüstung bezahlen muß, denn sonst können wir mit unserem Produkt nicht die große Masse der Shop-Betreiber ansprechen."

Auf der Presse-Konferenz am 20. Januar konnte noch kein Lokal benannt werden, in dem TipOn in Kürzeangeboten wird. Der Aktionsplan sieht vor, in drei Wochen das erste TipOn-Lokal in Essen, dem Hauptsitz der SAB, zu eröffnen. Im April sollen es dann bundesweit schon 20 sein.

Der Verantwortliche für internationale Beziehungen der SISAL, Dr. Giovanni-Emilio Maggi, hob in seiner Rede hervor, wie wichtig es für das Unternehmen war, das beide Rennsportarten, Trab und Galopp, an dem Projekt beteiligt seien: "We want a single racing product." Piero Orlando ging noch weiter und sagte: "We had to move mountains to bring the two racing authorities together." Da die Traber fast jeden Abend veranstalten, sind sie zunächst natürlich prominenter auf den Bildschirmen der TipOn-Gaststätten. Hierzu äußerte sich Dr. Christoph Berglar vom Direktorium: "Wir planen eine Verbesserung des Rennkalenders, wollen zum Beispiel den Freitag stark ausbauen und weitere Wochentage öffnen. Für tägliche Galopprennen fehlt augenblicklich der ausreichenden Bestand an Rennpferden. Langfristig hoffen wir, mit einem Teil der Einnahmen aus dem Netzwerk die Rennpreise zu erhöhen und dadurch mehr Besitzern zu ermöglichen, ein Rennpferd zu halten."

Nicht nur wer in Köln lebt, weiß: Nix ist für umsonst. Die Firmen SISAL und Autotote engagieren sich nicht aus Uneigennützigkeit in Deutschland, sondern erhalten Provisionen für ihre Dienste. Der Kostenfaktor für den Rennsport beträgt dabei 9,99% des Umsatzes (im Vergleich: bei einer durch die Buchmacher vermittelten Wette 10,5%) - beides zuzüglich Mehrwertsteuer.

Mehr über das Projekt TipOn:
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letzte Änderung: 20. Januar 2000 © Turfkönig - the virtual gaucho - Maike Hanneck
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